Kinder und Süßigkeiten

Wie viele Süßigkeiten dürfen Kinder essen?

Als Mutter von 2 kleinen Kindern fällt mir besonders auf, dass die Kinder heute trotz besserem Wissens der Eltern noch mehr Süßigkeiten erhalten als vor etwa 5 Jahren.

Das ist nicht nur für die Zähne schlecht, sondern erhöht auch das Diabetesrisiko in späteren Lebensjahren – Nicht umsonst spricht man in Medizinerkreisen schon heute von der Diabetes als einer der Herausforderungen dieses Jahrhunderts.Kontrollieren Sie Ihren eigenen Umgang mit Süßigkeiten, bevor Ihr Kind Süßes kennen lernt. Wenn Sie selbst keine Süßigkeiten essen und Ihr Kind keine älteren Freunde hat, können Sie vielleicht den ersten Kontakt mit Schokolade und Co. bis zum zweiten Geburtstag aufschieben.

Das ist zumindest einen Versuch wert. Wenn Sie auf eine bewusste Ernährung Ihres Kindes achten, wird dieser Abschnitt ohne Süßigkeiten den Zähnen Ihres Kindes einen guten Start ermöglichen.

Wie vorbeugend Sie aber auch immer handeln mögen, Sie werden dem Feind Süßigkeiten irgendwann ins Auge blicken müssen. Die Kinder sehen die schönen Verpackungen in Geschäften, sehen die so clever auf sie abgezielte Werbung im Fernsehen, sehen andere Kinder mampfen und teilen. Ihr Kind wird wissen wollen, was sie da haben und, wenn es das erst einmal weiß, will es auch Süßigkeiten.

Es gibt keinen Zweifel, dass Süßigkeiten schlecht für die Zähne Ihres Kindes sind. Wenn man sie aber sorgfältig dosiert, müssen Süßigkeiten nicht zum Problem werden. Hoch veredelter Zucker zerstört den Säurehaushalt im Mund Ihres Kindes und greift somit den Zahnschmelz an.
 
Jedes Mal, wenn Zucker gegessen wird, sind die Zähne in Gefahr. Je öfter am Tag das geschieht und je länger der Zucker im Mund verbleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Löcher in den Zähnen entstehen. Aber das gilt für alle Arten von Zuckerraffinade, nicht nur für Süßigkeiten.
 

Ständiges Nippen oder Fläschchen nuckeln an Fruchtsäften schadet genauso wie die schlimmsten Süßigkeiten, und ein Stück Kuchen produziert ebensoviel Säure wie das süßeste “Naschi”. Es ist also sinnvoller, alle süßen Lebensmittel zu kontrollieren, anstatt Süßigkeiten zu verbannen und dem Kind gesüßte Lebensmittel zu geben.Süßes, das schnell gegessen werden kann, schadet weniger, denn die produzierte Säure verschwindet aus dem Mund, bevor sie sich am Zahnschmelz festsetzen kann. Ein Kuchenstück oder ein Stück Schokolade ist deshalb weniger gefährlich als ein Lolli, den das Kind den ganzen Nachmittag lutscht.

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Kekse und Süßigkeiten, an denen man lange kaut, sind hier am schlimmsten, denn Teile bleiben zwischen den Zähnen bis zum nächsten sorgfältigen Zähneputzen kleben – und vielleicht sogar noch länger.

Das gilt leider auch für viele der so genannten “gesunden” Lebensmittel, die als Süßigkeiten-Alternative angeboten werden. Rosinen, Datteln und andere Trockenfrüchte – ob nun einzeln oder im Riegel – können sich so fest auf dem Zahnschmelz ablagern, dass der Zucker schwerwiegende Schäden verursachen kann.

In meinem Beruf sehe ich ständig die Folgen von Zucker, Süßigkeiten, stark zuckerhaltigen Getränken usw. Sie zu beheben ist für alle Beteiligten meist sehr mühsam, für viele Kinder mit Schmerz und Angst verbunden.

Fazit: Wenn also Ihr Kind die Phase erreicht, in der es unbedingt Süßes haben möchte, suchen Sie gezielt Süßigkeiten aus und achten Sie auf die Art und Weise, wie es sie isst. Wählen Sie solche, die sich schnell auflösen, wie Schokolade oder weiche Süßigkeiten.

Ermuntern Sie Ihr Kind, alle Süßigkeiten zügig hintereinander zu essen, so dass es z.B. vier Süßigkeiten in zehn Minuten anstatt eines alle halbe Stunde über zwei Stunden hinweg isst. Geben Sie ihm etwas Wasser zu trinken, sobald es die Süßigkeiten gegessen hat, und achten Sie darauf, dass das nächste Zähneputzen besonders sorgfältig gemacht wird.Die moderne Zahnmedizin legt verstärkt Wert auf vorbeugende statt auf reparierende Maßnahmen. Warten Sie also nicht, bis Ihr Kind über Zahnschmerzen klagt (was hoffentlich nicht so bald geschieht). Gehen Sie mit ihm mindestens einmal vor seinem zweiten Geburtstag zum Zahnarzt und machen Sie die regelmäßige Zahnpflege zu einer unumstößlichen Routine.

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